Grundlagen

Der Wald gilt als ein beliebter und wichtiger Ort der Erholung und Entspannung. Aber alljährlich werden durch zahlreiche Brände große Teile unseres Waldbestandes vernichtet. Viele Waldtiere verbrennen jämmerlich. Waldbrände werden fast immer durch uns Menschen verursacht. Durch fahrlässigen Umgang mit Streichhölzern, mit glimmenden Tabakresten oder durch vorsätzliche Brandstiftung. Gerade im Frühjahr und in den heissen Sommermonaten besteht erhöhte Waldbrandgefahr.


Wer einen Waldbrand entdeckt, sollte, falls möglich, selber versuchen zu "löschen" und umgehend die Feuerwehr, Polizei oder Forstbehörde unter möglichst genauer Angabe des Brandortes benachrichtigen. Sind mehrere Personen anwesend, übernimmt einer sofort die Waldbrandmeldung, während die anderen versuchen, das Feuer zu "löschen". Gelöscht werden kann mit 1 -2 m langen Laub- oder Nadelzweigen. Wichtig ist, das Feuer zum Inneren der Brandfläche hin auskehren. Auf gar keinen Fall darf das Feuer ausgeschlagen werden, denn hierbei besteht die Gefahr des Funkenfluges. Außerdem wird durch die Luftzuwedelung das Feuer weiter angefacht und dadurch kann eine Brandausbreitung verursacht werden.

Beachte unbedingt die Eigensicherung!!!

 



Brandursachen

Auch der trockenste Kieferwald brennt nicht, wenn er nicht entzündet wird. Es sind ca. 300° C erforderlich, um selbst das zündfähigste Gras zu entflammen. Worin liegt aber nun die Ursachen der Waldbrände? 

Grundsätzlich ist zu beachten, dass die heute vorkommenden Waldbrände in Mitteleuropa nur selten Naturereignisse sind. Der Blitzschlag ist hier die einzige natürliche Waldbrandursache. Blitzschläge sind zwar gar nicht so selten. Immerhin werden zwischen 3 % und 10% der Waldbrände von Blitzschlägen verursacht. Der Anteil der Blitzschläge an der Waldbrandfläche hingegen liegt unter 1 %!

Doch Blitzschlagbrände müssen häufig nicht von der Feuerwehr gelöscht werden. Denn Blitze treffen oft nur einzelne, hohe und exponiert stehende Bäume. Ferner sind Gewitter in Mitteleuropa in der Regel mit intensiven Niederschlägen verbunden. Dadurch breiten sich Blitzschlagbrände häufig nicht stark aus oder erlöschen von selbst. 

Über 90 % der Waldbrände und über 99 % der Waldbrandflächen sind auf menschliches Handeln oder Fehlverhalten zurückzuführen. Die Palette der bekannten Ursachen reicht von der sorglos weggeworfenen Zigarettenkippe über die Selbstentzündung alter Munition aus den Weltkriegen, den handlungsbedingte Ursachen, wie z.B. Wärme schnelldrehender Maschinenteile oder Kfz-Katalysatoren, Fahrlässigkeit im Umfang mit Feuer bis hin zur Brandstiftung. Letztere ist z. Zt. leider die häufigste bekannte Waldbrandursache

 

Brandgut und Brandarten

Bei Waldbränden brennt die Bodenvegetation, der Humus, die Rinde und das Laub beziehungsweise die Nadeln von Bäumen und Sträuchern sowie trockenes Holz. 

Ob und wann sich die Materialien entzünden, hängt von deren Brennpunkten ab und damit von der Energie der vorhandenen Zündung bzw. des vorhandenen Feuers, das die Materialien zunächst trocknen und dann entzünden muss. Man unterscheidet hierbei:

  • Bodenbrände
      Es brennt nur die Bodenvegetation und die Bodenauflage (Laub, Nadeln, liegende Gehölze),
      relativ geringe Wärmestrahlung, Feuer langsam laufend, relativ leicht bekämpfbar

  • Vollbrände
      Es brennt die Bodenauflage und die Waldvegetation bis in die Baumkronen.
      In Mitteleuropa ist ein Vollfeuer immer an ein Bodenfeuer gebunden.
      Vollbrände haben eine große Wärmestrahlung, sind schnell laufend und dadurch schwer bekämpfbar.

  • Moorbrände
      Hier brennt der ausgetrocknete Teil des Moorkörpers.
      Es brennt im Verborgenen, langsame Ausbreitung, allerdings sind diese Schwelbrände sehr schwer bekämpfbar und durch
      die Ausbreitung im Verborgenen sehr gefährlich.

  • Flugfeuer
      Brennende Pflanzenteile werden durch den Wind und die Thermik des Feuers bei Vollbränden über die Feuerfront
      hinausgetragen und verursachen jenseits der  Feuerfront ein neues Feuer. Hierbei besteht die Gefahr des Einschließens der
      Löschkräfte!
  •  Die horizontale Ausbreitung hängt hauptsächlich vom Brandmaterial, vom Wind (Laufgeschwindigkeit, Flugfeuer) und vom
      Relief (bergauf schnellere Ausbreitung) ab. Bei konstantem Wind und ohne andere Störungen nimmt
      die 
    Waldbrandfläche eine keulenartige Form an. 
  •  Die vertikale Ausbreitung wird von der Energie der Bodenbrände und von so genannten Feuerbrücken (brennbarer
      Unterwuchs, tiefe Beastung) bestimmt, die dann zu Vollbränden führen. In den Mineralboden hinein wirken die
      Temperaturen des Feuers jedoch nur wenige Zentimeter, weshalb viele Wurzeln und Überdauerungsorgane von Pflanzen
      sowie unterirdisch lebende Tiere unversehrt bleiben.

 

Laufgeschwindigkeit von über 1 km/h sind selten. Bei Bodenbränden ist meist nur ein schmaler Saum. Dennoch ist Vorsicht geboten. Die Geräuschkulisse eines Vollbrandes, die Rauchentwicklung, Schadstoffe, Flugfeuer usw. können zur Desorientierung, zur gesundheitlichen Beeinträchtigung und zum Einschließen führen.

 

Brandverursachung

Waldbrände entstehen in unseren Breitengraden meistens durch fahrlässige Unachtsamkeit oder durch vorsätzliche Brandstiftung. Zu den häufigsten Nachlässigkeiten zählen leichtfertiger Umgang mit offenem Feuer, das Wegwerfen von noch glimmenden Zigarettenkippen oder das Parken auf trockenen Wiesen oder Rasenflächen. 

Nicht umsonst besteht in der Sommerzeit in unseren Wäldern Rauchverbot. Am besten ist es wenn ihr auch rauchende Spaziergänger darauf aufmerksam macht - höflich, aber bestimmt. In den Sommertagen mit extremer Waldbrandgefahr sollten Waldspaziergänge unbedingt vermieden werden.


Verhalten bei Waldbränden

Notruf

Im Falle eines Wald- oder Flurbrandes ist sofort die Feuerwehr unter der Notrufnummer 112 zu verständigen.
Dabei sind möglichst die nachfolgenden Daten zu übermitteln: 

  • Genaue Angabe des Brandortes
  • Ausmaß des Brandes
  • Art des Brandes (Boden- oder Vollbrand)
  • Günstigste Zufahrt zum Brandort, evtl. einen Treffpunkt mit den Einsatzkräften vereinbaren
  • derzeitiger Standort des Meldenden angeben



Brandbekämpfung


Die Brandbekämpfung eines Entstehungsbrandes muss mit allen zur Verfügung stehenden Mittel erfolgen. Da Wasser in den meisten Fällen nicht zur Verfügung steht, könnten die nachfolgend aufgeführten Hilfsmittel wie folgt eingesetzt werden:

  • Austreten von kleinen Brandstellen
  • Auskehren oder Ausschlagen mit etwa 1,5 Meter langen Nadelbaumästen
  • Abdecken der Brandstelle mit Sand, Kies oder Erdreich
  • Löschen mit Feuerlöschern, Gießkanne, Wassereimer
  • Gegen den Wind in Sicherheit bringen
  • Feuerwehr-Anfahrtswege freihalten